Reitweisen – die ganze Vielfalt des Reitsports zur Übersicht

Egal ob mit einem lässigen Cowboy-Outfit beim Westernreiten oder einem schicken Anzug und Zylinder beim Dressursport – im Pferdeland Unterfranken sind alle Reitarten zuhause. Springreiten, Dressur, Vielseitigkeit, Jagd-, Wander- oder Distanzreiten: wir stellen Ihnen die wichtigsten Reitarten kurz vor.

Distanzreiten

Sportlicher Ehrgeiz ist gefragt. Höchste Anforderungen an die Fähigkeiten des Pferdes und an das Durchhaltevermögen des Reiters werden auf die Probe gestellt.

Die Rede ist vom Distanzreiten: Langstreckenritte, bei denen bis zu 160 km an einem Tag auf dem Pferderücken zurückgelegt werden.

Dieser Hochleistungssport, der seinen Ursprung beim Pony-Express und in der Kavallerie in Amerika findet, gehört zu einer der ältesten Pferdesportdisziplinen. Natürliche Lauffreudigkeit, Ausdauer, Zuverlässigkeit und ein erstklassiger Gesundheitszustand sind Eigenschaften, über die die Pferde verfügen müssen.

Denn nicht zuletzt durch die Veterinärkontrollen, auf die gerade bei Wettkämpfen besonders viel Wert gelegt wird, zählt das Distanzreiten zu einer der pferdefreundlichsten und gerechtesten Disziplinen überhaupt.

Dressurreiten

Längst ist das Dressurreiten zu einer deutschen Domäne geworden. Mit perfekter Harmonie zwischen Reiter und Pferd begeistern die Sportlerinnen aus Niedersachsen das Publikum: Nicole Uphoff, die lange in Cappeln bei Oldenburg trainierte, hält mit vier olympischen Goldmedaillen immer noch den Weltrekord in dieser Disziplin. Aber auch Isabelle Werth aus Mellendorf bei Hannover sorgt mit Pirouetten, Traversalen und Piaffen bei internationalen Turnieren für Aufsehen.

Dressurfahren

Hier wird auf einem Fahrviereck eine vorgeschriebene Dressuraufgabe absolviert, bei der Beurteilung durch die Richter wird Wert auf stilechte Kleidung, Kutschen traditioneller Bauweise und dazu passende Pferde gelegt. Die Dressuraufgabe:

Marathon

Gefahren wird eine in 3 Teilstrecken getrennte Strecke, meist etwa 15-18 km. In den Teilstrecken sind bestimmte

Kegelfahren

Das Kegelfahren nennt sich offiziell Hindernisfahren. Auf einem Parcours sind je nach Schwierigkeit der Prüfung bis zu 20 Kegelpaare aufgestellt, deren Abstand etwa 20 cm-50 cm weiter ist als die Wagenspur. Die Kegelpaare sind innerhalb einer festgelegten Strecke möglichst schnell zu durchfahren, ohne einen Kegel umzuwerfen oder einen Ball der auf den Kegeln liegt abzuwerfen. Die Kegeltore sind mit einer roten Zahl auf der rechten Seite und einer weißen Zahl auf der linken Seite durchnummeriert. Wer ein Tor auslässt, oder von der falschen Seite fährt, ist disqualifiziert.

Zur Bewertung gibt es zwei verschiedene Richtverfahren. Beim ersten Richtverfahren wird zuerst nach Fehlern und erst danach nach Zeit gewertet, es siegt also das Gespann mit den wenigsten Strafpunkten und bei Gleichstand das mit der schnellsten Zeit. Für jedes abgeworfenen Teil werden hier fünf Strafpunkte berechnet. Beim zweiten Richtverfahren werden pro abgeworfenem Teil fünf Strafsekunden zur Zeit dazugezählt, es siegt der Zeitschnellste.

Geländefahren

Hier müssen natürliche und künstliche Geländehindernisse, wie zum Beispiel Brücken, kleine Bachläufe enge und kurvenreiche Wege überwunden werden.
Fahrviereckeine vorgeschriebene Dressuraufgabe absolviert, bei der Beurteilung durch die Richter wird Wert auf stilechte Kleidung, Kutschen traditioneller Bauweise und dazu passende Pferde gelegt. Die Dressuraufgabe besteht wie beim Reiten vorwiegend in Hufschlagfiguren und Tempiwechsel. Die Dressur wird mit Wertnoten zwischen 0 und 10 mit Zehntelwerten bewertet. Das Gespann muss eine Wertnote von 5,0 erreichen um die folgenden Prüfungen meist Kegelfahren und Geländeprüfung fahren zu dürfen.Gangarten und Zeiten (Mindest- und Höchstzeiten) einzuhalten. Der letzte Streckenabschnitt hat zwischen fünf und acht Hindernissen, die möglichst schnell zu durchfahren sind. Häufig sind auch Geländehindernisse wie etwa Bachdurchfahrten zu meistern. Im Hindernisparcours darf galoppiert werden. Gefahren wird in Sportkleidung und meist mit Marathonwagen. Der Beifahrer stabilisiert in schnellen Kurven die Kutsche durch Gewichtsverlagerung und sagt dem Fahrer häufig laut rufend die Linienführung beziehungsweise den Weg durch die Hindernisse an.

Freizeitreiten

Freizeitreiten wird immer beliebter. Es umfasst eine große Spanne von Reitarten. Das Gemeinsame ist das Miteinander und der Spaß mit dem Pferd ind der Freizeit, meistens außerhalb von Reithallen und Plätzen. Freizeitreiter kann man nicht über einen Kamm scheren.

Es ist sehr individuell, je nach dem wo man Reiten lernte und was man jetzt weiter macht. Viele Freizeitreiter reiten am liebsten im Gelände und möchten ihr Pferd in seinen Gangarten sicher und gut reiten können und es in seiner Eigenart verstehen können.

Springreiten

Wer kennt sie nicht, die Elite der Springreiter: Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak, Dirk Hafemeister- um nur einige Namen zu nennen.

Olympiasieger, die wohl eines gemeinsam haben: sie wurden in Niedersachsen zum Erfolg geführt. Mühlen heißt das kleine Städtchen im Oldenburger Münsterland, die Heimat von Paul Schockemöhle, einem der wohl erfolgreichsten Springreiter aller Zeiten.

Ob im Turnier- und Verkaufsstall, bei Auktionen, im Training oder gar bei Springlehrgängen, er gehört zu den größten Züchtern in Europa. Kommen Sie auf eines der zahlreichen Turniere und erleben sie selbst die Faszination Springreiten.

Therapeutisches Reiten

Therapeutisches Reiten wurde für Menschen mit Behinderungen entwickelt und hat sich als sehr erfolgreiche Therapie etabliert. Therapeutisches Reiten gliedert sich in drei unterschiedliche Bereiche. Die Hippotherapie wird von ausgebildeten Krankengymnasten ausgeführt in Blick auf die Förderung der Motorik und Körperspannung. Sie ist immer eine EinzeItherapie und das Pferd geht meistens nur im Schritt.

Im Sport für Behinderte sind meistens Reitlehrer mit Zusatzqualifikationen beschäftigt und dabei geht es um den Sportlichen Aspekt des Reitens für Reiter mit Behinderungen. Z.B geht es um Einsatz von Hilfsmitteln damit eigenständiges Reiten möglich ist. Dies findet meistens in Reitgruppen statt.

Das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren ist die größte Sparte und sehr individuell unterschiedlich. In diesem Bereich sind Pädagogen und Psychologen beschäftigt und es geht um einen ganzheitlichen Ansatz der Förderung von geistig-, körperlich-oder seelischbehinderten Menschen, entwicklungsverzögerten Kindern und Menschen mit Sinnesschädigungen. Es können Einzeltherapien sinnvoll sein , oder auch Gruppenaktivitäten. Wichtig ist das Miteinander von Tier und Mensch.

Trailreiten

Vielseitigkeitsreiten

Vielseitigkeitsreiten – auch als Military bekannt – ist die Kombination von Dressur-, Gelände- und Springreiten. Dieser Sport stellt für viele Reiter eine echte Herausforderung dar, denn nur wer mit seinem Pferd eine Einheit bildet, kann in dieser schwierigen Prüfung bestehen. Ob über Baumstämme oder durch Wassergräben – blindes Vertrauen und eine gute Verfassung von Mensch und Tier werden vorausgesetzt.

Akrobatik im Galopp – Voltigieren

Schere, Fahne oder Mühle- so mancher hat diese Begriffe schon einmal gehört.

Ein speziell ausgebildetes Pferd an der Longe und schon kann begonnen werden. Voltigieren – das heißt turnerische und gymnastische Übungen am meist galoppierenden Pferd. Ein Mannschaftssport der besonderen Art, der sich von Einzel- oder Partnerübungen bis hin zu Wettkämpfen in verschiedenen Leistungsklassen immer mehr Beliebtheit erfreut.

Denn gerade durch die partnerschaftliche Arbeit mit dem Pferd lernen auch junge Sportler den richtigen Umgang mit dem Tier. Also lassen auch sie sich verzaubern von der Harmonie auf und mit dem Pferd.

Wanderreiten

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ – ein altes Sprichwort, das jeder kennt. Doch glaubt man den vielen Reitern, ist dieses nicht nur ein Sprichwort. Denn oft steht nicht mehr nur der Sport im Vordergrund: Viele Pferdefreunde finden bei Ausritten oder gar längeren Wanderritten erholsame Entspannung.

Ob durch Wälder, Wiesen oder Felder- die Freizeit mit Pferden rückt immer mehr in den Vordergrund. Denn gibt es etwas Schöneres als die herrliche Landschaft und die vielfältige Kultur mal aus einer anderen Perspektive zu genießen?

Westernreiten

Als ganz eigene Art des Cowhorses Reitsports präsentiert sich das Westernreiten. Der besondere Einklang von Mensch und Tier steht hier im Vordergrund. Was früher für die schwere Arbeit von Pferd und Reiter ? den Cowboys ? in den amerikanischen Steppen unerlässlich war, stößt auch heute noch bei den Fans des Westernreitens auf große Begeisterung.